Rheumatische Erkrankungen

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Rheumatische Erkrankungen
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Kapitelumfang:
34 Seiten
Themenbereich:
Allgemein
Leseprobe
Bei kaum einer anderen Erkrankung gibt es so viele Missverständnisse, Ungenauigkeiten und Unklarheiten wie bei Erkrankungen, die von vielen Patienten als Rheuma bezeichnet werden. Einige Patienten glauben, sie litten an Rheuma und verwechseln es mit Verschleißerkrankungen wie Arthrose oder einer Stoffwechselerkrankung wie z.B. der Harnsäureerhöhung, die zu Gicht führen kann. Es gibt jedoch nicht die Rheuma-Erkrankung. Vielmehr werden zahlreiche Erkrankungen unter dem Sammelbegriff Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises zusammengefasst. Über einige dieser Erkrankungen wird im Folgenden ein kurzer Überblick gegeben, bevor auf die häufigste Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis, die rheumatoide Arthritis, genauer eingegangen wird.

Zu den Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises zählen:

  • Chronische Polyarthritis (cP) oder rheumatoide Arthritis (RA)
    Die Begriffe chronische Polyarthritis (cP) und rheumatoide Arthritis (RA) werden in Deutschland mit der gleichen Bedeutung verwendet. Die Bezeichnung rheumatoid bedeutet übersetzt rheumaähnlich, die Wortwahl ist verwirrend. Sie passt sich dem im englischsprachigen Raum verwendeten Begriff rheumatoid arthritis an. Diese Erkrankung macht etwa 80% der Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises aus. Sie ist die Erkrankung, die meist gemeint ist, wenn von Rheuma gesprochen wird. Auch sie wird in weitere verschiedene Formen eingeteilt, worauf später etwas näher eingegangen wird.Die rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des menschlichen Bindegewebes. Da das Bindegewebe Bestandteil vieler Strukturen ist, betrifft die rheumatoide Arthritis zwar hauptsächlich die Gelenke, aber auch andere Bereiche des Körpers. Am häufigsten ist die Schleimhaut betroffen, die ein Gelenk von innen auskleidet. Sie wird als Gelenkinnenhaut oder Synovialis bezeichnet. Eine solche dünne Schleimhaut liegt auch an der Innenseite der Sehnenscheiden und der Schleimbeutel. Sie findet sich an inneren Organen, Blutgefäßen und Augen. Daher können all diese Bereiche des menschlichen Körpers von der rheumatoiden Arthritis mitbetroffen sein.
  • Spondylarthropathien
    Für diese Gruppe von Erkrankungen gibt es keine einfache Übersetzung. Der Name leitet sich aus dem Griechischen von spondylos für Wirbelkörper, von arthros für Gelenk und von pathos für krank ab. Er bedeutet somit, dass von diesen Erkrankungen typischerweise die Gelenke an der Wirbelsäule betroffen sind. Dazu zählt die Bechterew-Erkrankung, auf die in einem eigenen Kapitel ausführlich eingegangen wird.Auch Erkrankungen wie die Schuppenflechte (Psoriasis), der Morbus Crohn des Darms, eine Gelenkentzündung (Arthritis) als Folge von Infektionen der Atemwege oder des Darms (reaktive Arthritis) sowie eine Gelenkentzündung (Arthritis) als Folge einer Zeckenerkrankung (Lyme-Arthritis bei Borreliose) sowie andere seltenere Erkrankungen zählen zu dieser Gruppe.
  • Verschleißerkrankungen, degenerative Erkrankungen, Arthrose
    Die zunehmende Zerstörung der Knorpelschicht eines Gelenks wird als Arthrose bezeichnet. Die Entstehung einer Arthrose hat mit der Entstehung einer rheumatoiden Arthritis nur wenig gemeinsam. Bei der Arthrose ist der Krankheitsprozess ausschließlich auf das Gelenk beschränkt und beginnt in der Knorpelschicht. Dagegen beginnt der entzündliche Krankheitsprozess bei der rheumatoiden Arthritis in der Gelenkinnenhaut und dehnt sich dann erst auf den Knorpel des Gelenks aus. Beide Erkrankungen führen zur Schädigung des Knorpels und des Gelenks. Der Arthrose ist ein umfangreiches eigenes Kapitel gewidmet.
Erweiterte Leseprobe und Vorschau als PDF
Alle Texte und Abbildungen in Leseprobe und Vorschau sind Auszüge aus dem Buch Orthopädie für Patienten von Dr. Christoph Klein, erschienen im Verlag Michels-Klein.

Hardcover Printausgabe: 827 Seiten, ISBN 978-3-944070-00-1, € 49,95.
(auch erhältlich als E-Book-Gesamtausgabe und in 8 E-Book-Teilausgaben)

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